Die Wegbegleiterin

Als hochsensibler und sensitiver Mensch ist es für mich gar nicht so einfach einen Text „Über mich“ kurz und knackig zu schreiben. Aber…ich werde jetzt mal alle meine Gedanken bündeln und anfangen.

 

 

 

Ich kann mich noch an eine Situation aus meiner Kindheit erinnern, als meine Mutti und ich auf dem Bett saßen, ich mit meiner Babypuppe im Arm. Meine Ma sagte zu mir „Wenn du mal groß bist, eine Familie hast und…“ Ich spürte in dem Moment nur, wie sich das Gefühl in meiner Brust verengte. Es war ein deutliches Gefühl von „Nein, das will ich nicht“. Es fühlte sich so klein und unstimmig an, weil die unsichtbare Welt für mich ersichtlich war und ich ganz andere Möglichkeiten gefühlt und gesehen habe als das, was mir gesagt wurde. Aber irgendwo war ich zwischen den Welten gefangen. 

Die Schulzeit war für mich ein Graus. Außer Lesen, Schreiben und Rechnen empfand ich das stumpfe und langweilige Lernen als Last und vertane Zeit. Meine Gaben knallten mir also unkontrolliert und unbewusst immer mal wieder vor die Füße, weil es keine Ausbildung im Umgang mit emotionaler Hochsensibilität und gab. Mein(e) Lehrmeister(in) war und ist mein Leben.

 

2009 lernte ich eine sehr spirituelle und hellsichtige Frau kennen. Sie erklärte mir, weshalb ich diesen tiefen Schmerz und all dieses Durcheinander wahrnahm. Das war der Anfang meiner sehr intensiven Ausbildung. Ich ließ mich in Reiki einweihen, nahm an einer 12-monatigen Ausbildung zur spirituellen Lebensberaterin teil, schloss mich dem Buddhismus an und meditierte täglich. Doch irgendwie brachte mich das Ganze noch weiter von mir weg.

 

 

2014 ging ich für ca. 5 Jahre durch die absolute Einsamkeit. Ich empfand so einen tiefen und extremen Schmerz in mir, dass ich mir oft die Frage stellte „Warum bin ich hier? Was ist eigentlich der Sinn meines Lebens?“ So fing ich an bewusst mit mir in Kontakt zu treten und reflektierte jeden Tag. Ich schrieb alles auf was ich empfand, weinte, schrie und lachte zugleich. Es wurde leichter und leichter bis ich irgendwann ganz still dasaß und mich ein so intensives warmes und tiefes Gefühl von Ankommen und Familie im Herzen spürte. Ich nahm wahr, wie ich von einem großen Wesen in die Arme genommen wurde. Es war so unbeschreiblich schön und zu gleich gefühlvoll, dass ich es kaum aushalten konnte. 

Ich weinte und zitterte so sehr und spürte, dass ich mich nun fallen lassen kann. War das Selbstliebe? Keine Ahnung. Ich kann nur sagen, dass dieses Gefühl keinerlei Bedeutung braucht, aber in dem Moment alles, was geschieht vollkommen ist und fließen kann. Ich vertraue zutiefst. Seit diesem Moment reflektiere ich, führe Gespräche mit mir selbst und lernte mich komplett neu kennen. In seltenen Fällen, wenn ich einen dunklen Fleck spüre, der für mich nicht greifbar ist, suche ich mir Hilfe bei einem neutralen und sensitiven Menschen. Eine gute Heilpraktikerin sagte einmal zu mir „Anja, du darfst Mensch sein.“ Dieser Satz führte mich in meine Erdung, in mein Ankommen, denn ich verstand, dass ich mir auf Grund eines tiefen Verlustes, das eigene Menschsein verboten hatte.

Im Leben geht es nicht darum noch schneller, noch weiter, noch reicher oder gesünder zu werden. Vielmehr geht es darum aus einem Gefühl der inneren Freiheit zu leben um dann bewusst Gedanken in das universelle/unendliche Feld zu senden. 

Meine intensiven Lebenserfahrungen zwangen mich auf den Weg in meine innere Freiheit und Schöpferkraft. Aus all den Erfahrungen, die ich machen durfte, konnte ich die Zusammenhänge zwischen Körper, Geist und Seele noch besser verstehen und meine ganz eigene Herangehensweise für meine Entwicklung finden. So wurde „Holistisch – Integrale Körperarbeit“ geboren. 

Ich freue mich, wenn ich dich ein Stück auf deinem Weg begleiten darf. Die Welt braucht Menschen, so wie dich, die aus ihrer inneren Stärker heraus leben. 

 

 

Anja Hänig

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